Auch weltweit im Einsatz – die Internationalen Aufgaben der Bundespolizei

Die Bundespolizei ist in allen 16 Bundesländern aktiv, um dort die unterschiedlichsten Aufgaben wahrzunehmen. Doch viele wissen nicht, dass wir auch über die Grenzen Deutschlands hinaus im Einsatz sind. Mehr als 2.000 Kolleginnen und Kollegen sind in 83 Staaten rund um den Globus verteilt tätig. Wobei dieser Einsatz nicht verpflichtend ist – alle haben sich freiwillig für diese spannende Aufgabe gemeldet und qualifiziert.

Die Bundespolizisten nehmen dabei im Ausland Aufgaben als Grenzpolizeiliche Unterstützungsbeamte Ausland, Mitglieder des European Border and Coast Guard Teams (FRONTEX), Dokumenten- und Visumberater, Verbindungsbeamte der Bundespolizei, Sicherheitsberater, Personenschutzkräfte zum Schutz deutscher Auslandsvertretungen oder Aufgaben im Rahmen von bilateralen Einsatzmaßnahmen oder internationalen Missionen wahr.

Um beispielsweise bei der Ausbildung zu unterstützen, richtet die Bundespolizei Projektbüros ein und entsendet Experten, die unseren (grenz-) polizeilichen Partnerbehörden Fachwissen vermitteln. Hierzu gehört auch die Förderung des Verständnisses für Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschrechte. Daneben gibt es die Ausstattungshilfe, welche die technischen Möglichkeiten bei den Führungs- und Einsatzmitteln verbessert und so die Einsatzfähigkeit unserer Partner erweitert. Das reicht von der Taschenlampe bis zum Streifenboot.

Wie Du Dir bestimmt schon gedacht hast: was im Ausland umgesetzt wird, wurde vorher am Schreibtisch in Deutschland geplant. So erledigt man von seinem Büro aus Aufgaben in der ganzen Welt. Dafür arbeiten wir regelmäßig mit 55 ausländischen Verbindungsbeamten aus 35 Staaten zusammen.

Warum machen wir das? Ganz klar: Wenn in vielen Ländern auf der Erde das Sicherheitsniveau steigt, dann wirkt sich das auch positiv auf die Sicherheit und damit auf die Lebensqualität in Deutschland und Europa aus. Dazu zählt insbesondere auch die Bekämpfung der Schleusungskriminalität, bei der oftmals Menschen unter Lebensgefahr von skrupellosen Schleusern transportiert werden. Auch steigt die Wahrscheinlichkeit, Terroristen bereits vor der Begehung einer Tat ausfindig zu machen.

Zusammen mit Kollegen aus ganz Europa agiert die Bundespolizei unter der Ägide der Grenzschutzagentur der Europäischen Union FRONTEX in diversen Einsatzmaßnahmen an den EU-Außengrenzen zur Gewährleistung eines effektiven Grenzschutzes. Bundespolizisten sind an Friedensmissionen der EU, UN und der OSZE, wie zum Beispiel an der UN-Mission MINUSMA zur Stabilisierung Malis beteiligt und an Maßnahmen in Somalia, dem Niger, dem Irak, dem Kosovo, der Ukraine, Moldau und Georgien unterstützend im Einsatz.  Im Rahmen der polizeilichen Aufbauhilfe unterstützen rund 50 Polizeibeamte die afghanische Polizei durch Ausbildung, Training und Beratung.

Andere Kollegen setzen ihre Expertise weltweit an internationalen Flughäfen und deutschen Auslandsvertretungen ein. Unsere Dokumenten- und Visumberater sind u.a. besonders gut in der Erkennung von Urkundenfälschungen und ein wichtiger Faktor im Rahmen der sogenannten „Vorverlagerungsstrategie“ der Bundespolizei. Sie können bereits vor der Beförderung des Reisenden in Richtung Deutschland und Europa die Fluggesellschaften, örtliche Grenzpolizeibehörden oder Visastellen deutscher und internationaler Auslandsvertretungen zu illegaler Migration / unerlaubter Beförderung beraten. Sie geben ihr Fachwissen in Schulungen an  ausländische Behörden und Flugunternehmen weiter. Ähnlich agieren die Kollegen, die als Grenzpolizeiliche Unterstützungsbeamte Ausland entsandt werden. Ihr Einsatz erfolgt an Flughäfen, Seehäfen und border check points im europäischen Ausland.

Auch das Auswärtige Amt wird von der Bundespolizei beim Schutz deutscher Auslandsvertretungen unterstützt, um die Sicherheitsarchitektur der Vertretungen zu stützen und beispielweise einen Botschafter bei Sicherheitsfragen zu beraten. Die Schutzaufgaben basieren auf den drei Säulen Personenschutz, Hausordnungs- und Objektschutzdienst.

Schließlich ermöglicht das ERASMUS+ Projekt zweiwöchige Auslandspraktika für junge Bundespolizisten innerhalb eines Jahres nach Beendigung der Ausbildung in fast allen EU-Staaten von Helsinki bis Porto. Partnerdienststellen sind hier u.a. Flughäfen, Seehäfen und Grenzschutzdienststellen an den EU-Außengrenzen. Hier kann man bereits als Dienstanfänger wertvolle Auslandserfahrung sammeln und bereits frühzeitig seine interkulturellen Kompetenzen ausbauen.

Du siehst also: deinen Entwicklungsmöglichkeiten nach der Ausbildung bei der Bundespolizei sind keine Grenzen gesetzt.

Findest du die internationalen Aufgaben der Bundespolizei spannend und würdest gerne mehr darüber erfahren? Dann höre rein in Episode 18 unseres Podcasts FUNKDISZIPLIN und klicke hier.