Bundespolizei See

„Wir haben Meer zu bieten”

Bundespolizei See – die richtige Aufgabe für dich, wenn Wasser dein Element ist

Im gesamten deutschen Küstenmeer schützen Bundespolizistinnen und Bundespolizisten die etwa 888 Kilometer langen Seegrenzen der Bundesrepublik Deutschland, die zugleich Außengrenzen des Schengen-Raums sind. Dabei übernehmen die Angehörigen der Bundespolizei See Aufgaben der Schifffahrtspolizei, bestrafen Umweltsünderinnen und Umweltsünder, verhindern Umweltverschmutzung und überwachen Fischerei und Forschungsmissionen.

Bereits seit 1994 ist die Bundespolizei Teil der „Küstenwache des Bundes“, zu der auch der Zoll, die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und der Fischereischutz gehören. Außerhalb des deutschen Küstenmeeres ist die Bundespolizei für allgemeine Polizeiaufgaben zuständig, zu denen der deutsche Staat nach dem Völkerrecht befugt ist. Wird etwa auf einem Schiff unter deutscher Flagge außerhalb der deutschen Hoheitsgewässer eine Straftat begangen, ermittelt die Bundespolizei.

„Wir sorgen auch bei stürmischer See für Ordnung auf dem Wasser!“
Bene, 29 Jahre – stellv. Leiter Maschinendienst

Was ist deine Aufgabe bei der Bundespolizei?
Wir bei der Bundespolizei See sorgen – ganz grob gesagt – dafür, dass auch auf See die Regeln eingehalten werden. Wir überwachen das Seegebiet sowie die rund 888 Kilometer lange Seegrenze und sind natürlich auch bei Seenotfällen zur Stelle. Wir kontrollieren Schiffe und Häfen, nehmen aber beispielsweise auch Aufgaben des Umweltschutzes wahr. Dafür verbringen wir die meiste Zeit an Bord unserer Einsatzschiffe und sind in der Regel mit 14 Polizeivollzugsbeamten fünf bis sechs Tage lang auf Seestreife. Neben den klassischen seepolizeilichen Aufgaben hat jeder Bundespolizist an Bord auch eine Funktion als Seemann. Ich bin für die Technik verantwortlich, übernehme technische Seewachen und führe Wartungsarbeiten durch.

Warum bist du zur Bundespolizei und konkret zum Bereich Bundespolizei See gekommen?
Als ich zur Bundespolizei kam, war mir die Möglichkeit, im Bereich See eingesetzt zu werden, noch gar nicht so ganz klar. Das hat sich erst während der Grundausbildung entwickelt, da ich privat auch wassersportbegeistert bin. Außerdem war ich schon immer technisch interessiert. Ich habe dann im schleswig-holsteinischen Neustadt am Maritimen Schulungs- und Trainingszentrum eine anderthalbjährige maritime und technische Grundausbildung absolviert. Dort erlernte ich die nötigen Fertigkeiten, um mit der Bundespolizei zur See zu fahren. Natürlich lernt man auch im Dienst noch eine Menge dazu, gerade am Anfang.

Wie sieht der typische Arbeitstag eines Polizeibeamten auf See aus?
Das kommt darauf an, welche sogenannte Seewache man hat. Mit mir arbeiten 14 Polizeibeamte an Bord, die in einem Drei-Schicht-System eingesetzt sind. Das heißt, dass die erste Wache von 0 bis 4 Uhr, die zweite Wache von 4 bis 8 Uhr und die dritte von 8 bis 12 Uhr auf Dienst hat. Dabei hat eine weitere Gruppe Bereitschaft und die dritte hat Ruhezeit. Wenn jedoch ein Notfall ausgelöst wird, muss man innerhalb von wenigen Minuten einsatzbereit sein. Neben den verschiedenen polizeilichen, nautischen oder technischen Aufgaben an Bord hat man natürlich auch freie Zeit, in der man beispielsweise an Bord Sport treiben kann. Gegessen wird immer mit allen Kollegen gemeinsam, einer der Kollegen übernimmt an Bord die Rolle des Kochs. Insgesamt herrscht schon eine sehr kollegiale und familiäre Atmosphäre.

Was würdest du jemandem empfehlen, der sich für den Dienst bei der Bundespolizei interessiert und was sollte er unbedingt mitbringen – gerade auch in deiner Verwendung?
Generell gilt bei der Bundespolizei, dass wir keine Einzelkämpfer suchen, sondern Teamplayer. Das gilt auf See natürlich ganz besonders. Allein könnte keiner unsere Einsatzschiffe steuern oder technisch betreuen und gerade im Ernstfall sind wir auf jeden einzelnen Kollegen angewiesen. Eine gewisse technische Affinität hilft natürlich sehr. Und schließlich bringen die meisten von uns einen Hang zur See mit oder entwickeln ihn hier ganz schnell. Auch deshalb wechselt kaum ein Kollege den Bereich, wenn er einmal bei der Bundespolizei See eingesetzt wurde.

Streifendienst mit Meerblick

Dein Ziel

  • Deutsche Seegrenzen und Meeresgebiete sicherer machen

Deine Stärken

  • Seefestigkeit
  • Schwindelfreiheit
  • Belastbarkeit
  • Teamgeist

Dein Arbeitsplatz

  • An Bord eines Einsatzschiffes

Dein Einsatzgebiet

  • Rund 80.000 Quadratkilometer See- und Küstengebiete mit mehr als 400 Häfen

Deine Aufgaben

  • Grenzkontrollen
  • Umwelt schützen
  • Seeverkehr überwachen
  • Menschen in Not helfen
  • Bei Unfällen und Todesfällen auf deutschen Schiffen ermitteln
  • Schiffseignerinnen und Schiffseigner beraten, um Piraterie zu verhindern

Dein Weg

  • Abgeschlossene Laufbahnausbildung mittlerer oder gehobener Dienst
  • 12-monatige Fortbildung im Maritimen Schulungs- und Trainingszentrum in Neustadt, Holstein

Du willst mehr über die Bundespolizei See wissen? In Episode 59 von FUNKDISZIPLIN sprechen Frank und Gerd über ihre Arbeit auf hoher See: